In der Erdgas- und Erdölproduktion werden ungenutzte, gasförmige Abfallstoffe, die bei der Förderung an die Oberfläche kommen abgefackelt, d.h. Kohlenwasserstoffe werden verbrannt und in die Atmosphäre entlassen. Insbesondere in Gebieten mit begrenzter Infrastruktur zur Filterung oder Speicherung, wie beispielsweise Offshore-Plattformen, wird Gas oft mit verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt verbrannt. Laut IEA wurden im Jahr 2021 weltweit 144 Mrd. Kubikmeter Erdgas abgefackelt – das entspricht in etwa dem Erdgasbedarf von ganz Mittel- und Südamerika. Dies führt dazu, dass rund 382 Millionen Tonnen CO2, sowie schwarzer Ruß und andere Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Im Jahr 2020 waren allein die größten Verursacher von Fackelgas-Verschmutzung (Russland, Irak, Iran, Venezuela, die Vereinigten Staaten und Algerien) für mehr als die Hälfte aller weltweit abgefackelten Gasmengen verantwortlich.
Das Abfackeln gibt es seit Beginn der Ölförderung vor über 100 Jahren und kommt bis heute zum Einsatz, da die anfallenden Gase ökonomisch nicht nutzbar sind und eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung des Problems bis dato nicht verfügbar ist. Laut der Weltbank ist das Verbrennen von Fackelgasen eine monumentale Verschwendung wertvoller natürlicher Ressourcen, die für produktive Zwecke verwendet werden sollten: So könnte die derzeit jährlich abgefackelte Gasmenge – rund 144 Milliarden Kubikmeter – 20% Afrikas mit Strom versorgen. Diese Verschwendung muss nicht mehr sein.